Risikobereitschaft der Deutschen bei der Geldanlage gesunken

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ … Schon der Volksmund weiß, dass es für die Aussicht auf Erfolg in der Regel notwendig ist, ein gewisses Risiko einzugehen. Dies gilt im privaten Umfeld ebenso wie im Berufsleben – und trifft auch auf einen Bereich zu, in dem gerade die Deutschen traditionell als eher zurückhaltend gelten: die Geldanlage. Die DSS Vermögensverwaltung stellt eine Studie des Bundesverbands deutscher Banken vor, die zeigt, dass die Menschen hierzulande in Sachen Investment zuletzt sogar noch ein wenig vorsichtiger geworden sind.

Sicherheit im Fokus der deutschen Anleger

Im Auftrag des Bankenverbandes hat das Marktforschungsinstitut KANTAR eine repräsentative Auswahl von gut 1.000 Personen ab 18 Jahren zu ihren Anlagepräferenzen befragt. Und hier zeigte sich eine eindeutige Entwicklung: Das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen bei der Geldanlage ist nach wie vor sehr hoch, und die persönliche Risikobereitschaft ist sogar deutlich gesunken. So nannten zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) Sicherheit als wichtigstes Ziel bei Investments, etwas weniger als in der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2023 (70 Prozent). Dass ein Investment auch etwas einbringen sollte, haben sie jedoch nicht völlig vergessen: Die Rendite war für immerhin 47 Prozent ein entscheidender Faktor (2023: 60 Prozent). Die Teilnehmer konnten bei dieser Frage maximal zwei Hauptziele nennen.

Was die Risikoaffinität bei zukünftigen Investitionen angeht, zeigt sich ein stärkerer Schwenk in Richtung Sicherheitsbedürfnis: Lediglich knapp ein Fünftel der Deutschen (19 Prozent) ist bereit, für die Aussicht auf bessere Renditen ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Im Vorjahr waren die hiesigen Anleger noch deutlich risikofreudiger, hier lag der Wert bei 33 Prozent. Innerhalb eines Jahres sogar mehr als verdoppelt hat sich der Anteil der Deutschen, die ein höheres Risiko kategorisch ablehnen: 52 Prozent konnten sich in der aktuellen Umfrage „gar nicht“ vorstellen, im Gegenzug für bessere Renditechance ein höheres Risiko einzugehen, im Vorjahr waren es noch 25 Prozent.

Wunschliste für die Geldanlage 2025

Dieser starke Fokus auf Sicherheitsaspekte spiegelt sich auch in der Wahl der Assetklassen wider, in die deutsche Anleger 2025 bevorzugt investieren möchten: Auf den ersten drei Plätzen liegen mit Immobilien (47 Prozent), Tagesgeld (43 Prozent) und Gold (41 Prozent) eher sichere Geldanlagen. Aktien und Fondsanteile sind jedoch auch vergleichsweise beliebt, jeweils 40 Prozent der Befragten haben diese für das Anlagejahr 2025 im Visier.

Anlegerquote gesunken

Ebenfalls ein Resultat der gestiegenen Risikoscheu könnte aus Sicht der DSS Vermögensverwaltung auch eine andere Entwicklung sein: Gegenüber dem Vorjahr ist der Prozentsatz der Deutschen, die in irgendeiner Form Geld anlegen, rasant gesunken. Lediglich 52 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Umfrage an, Geld investiert zu haben. 2023 lag der Anteil der Anleger mit 73 Prozent deutlich höher. Allerdings handelte es sich bei dem Höchstwert aus dem Vorjahr um einen klaren Ausreißer – mit den aktuellen Zahlen hat sich der Anlegeranteil wieder auf dem Niveau der Jahre vor 2023 eingependelt.