Wenn die Finanzmärkte schwanken oder politische Unsicherheiten zunehmen, wenden sich Anleger gern einem altbewährten Klassiker zu: Gold. Seit Jahrhunderten ist das Edelmetall ein Symbol für Stabilität und Wertbeständigkeit. Gerade in Krisenphasen steigt seine Beliebtheit, weil es unabhängig von Banken, Währungen und Konjunkturzyklen seinen Wert bewahrt. Wer sein Vermögen schützen möchte, setzt daher oft auf Gold. Besonders in seiner physischen Form, etwa als Anlagebarren, gilt das Edelmetall als „sicherer Hafen“. Wie sehr sich das Sicherheitsbedürfnis der Anleger in turbulenten Zeiten auf die Goldnachfrage auswirken kann, zeigen aktuelle Zahlen des World Gold Council (WGC), welche die DSS Vermögensverwaltung in diesem Beitrag vorstellen möchte.
Großes Interesse von Goldinvestoren
Der Bericht „Gold Demand Trends“ des World Gold Council für das zweite Quartal 2025 zeigt, dass die Gesamtgoldnachfrage in dem betrachteten Dreimonatszeitraum einen Wert von 1.249 Tonnen erreichte. Dies entspricht einem Anstieg von drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, und das in einem von bereits vergleichsweise hohen Goldpreisen geprägten Umfeld.
Wie die DSS Vermögensverwaltung hervorhebt, war vor allem die starke Nachfrage nach Goldinvestitionen maßgeblicher Treiber des Wachstums: Die Menge an verkauften Barren und Münzen stieg um 307 Tonnen und legte damit gegenüber dem Vorjahresquartal um ganze elf Prozent zu. Damit erlebten Barren- und Münzinvestitionen das stärkste erste Halbjahr seit 2013.
Die Analysten des World Gold Council schreiben das große Interesse von Investorenseite vor allem dem zunehmend unvorhersehbaren geopolitischen Umfeld zu. Doch auch die positive Preisentwicklung des gelben Edelmetalls dürfte aus Sicht des WGC die Nachfrage angekurbelt haben – immerhin hat Gold in den ersten sechs Monaten des Jahres auf Basis des Dollarpreises eine Wertsteigerung von 26 Prozent erfahren.
Den größten Anstieg gab es bei chinesischen Käufern: Im Land der Mitte wurden 115 Tonnen an Goldbarren und -münzen gekauft, was einer Steigerung von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gleichkommt. Auch in Indien wuchs die Nachfrage, hier stockten die Investoren ihre Bestände um weitere 46 Tonnen auf. Im Westen zeigten sich dies- und jenseits des Atlantiks deutlich unterschiedliche Entwicklungen: Während sich das Investitionsvolumen in Europa mit 28 Tonnen mehr als verdoppelte, sanken die Käufe von US-Investoren mit neun Tonnen auf die Hälfte des Vorjahresquartals.
Gold-ETFs und Zentralbanken ebenfalls unter den aktivsten Goldkäufern
Die große Beliebtheit von goldgedeckten ETFs trug ebenfalls maßgeblich zur Steigerung der Gesamtgoldnachfrage im zweiten Quartal bei. Hier stiegen die weltweiten Käufe um 170 Tonnen auf 397 Tonnen, den höchsten Wert für ein erstes Halbjahr seit 2020. Auch in diesem Zusammenhang schreibt man beim World Gold Council das gestiegene Anlegerinteresse neben dem unsicheren wirtschaftlichen und politischen Umfeld auch der jüngsten Goldpreisdynamik zu.
Auch die Zentralbanken betätigten sich weiterhin als aktive Goldkäufer, wenn auch nicht in demselben Tempo wie zuvor: Die weltweiten Währungswächter stockten ihre Bestände im zweiten Quartal 2025 um 166 Tonnen auf. Obwohl sich die Steigerung des Kaufvolumens verlangsamte, bleiben die Goldkäufe der Notenbanken damit weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.
Gesunken ist hingehen die Nachfrage vonseiten der Schmuckindustrie, wobei sich das Kaufvolumen und der Wert unterschiedlich entwickelten: Während das Volumen um 14 Prozent sank und damit fast den Tiefstand von 2020 erreichte, stiegen die Ausgaben für Goldschmuck weltweit auf insgesamt 36 Milliarden US-Dollar.